Bereits zu Beginn wurde klar, dass insbesondere die Ansichten von ganz rechts und ganz links schlecht vereinbar sind mit den vom Gemeinderat vorgelegten Dokumenten. Aus Sicht der linken Fraktion war die mit den Dokumenten vorgelegte Vision von Ebikon des Gemeinderats viel zu zaghaft – man hätte sich einen mutigeren Wurf mit höherer Verschuldung und rascherer Investition gewünscht. Die SVP wiederum war ebenfalls nicht zufrieden, aus ihrer Sicht wären konkretere Massnahmen notwendig gewesen, damit das Dokument die Bezeichnung Strategie überhaupt verdient.
Die Mehrheit, die sich aus den Zentrumsparteien bildete, setzte sich aber schliesslich durch. Und damit auch der Fakt, dass die 10-Jahres Investitionsplanung eben abbildet, was aktuell finanziell möglich ist und die Finanzstrategie auf deren Flughöhe nicht gleichzeitig den Detailgrad eines Massnahmenplans aufweist.
Der Einwohnerrat überwies in der Folge einige Bemerkungen zur Finanzstrategie.
Ziel: Keine weitere Steuererhöhung
Vor allem die erste Bemerkung hatte es in sich: Entgegen den Wünschen des Gemeinderats und der linken Fraktion hiess der Einwohnerrat mit grosser Mehrheit eine Bemerkung gut, die in der Finanzstrategie festhält, dass eine weitere Erhöhung des Steuerfusses zu vermeiden ist.
Es folgten weitere Bemerkungen zu verschiedenen Abschnitten der Finanzstrategie. Am Ende nahm der Einwohnerrat die Finanzstrategie neutral zur Kenntnis.
Unverständlicher Entscheid bringt mehr Unsicherheit
Ein Kuriosum ereignete sich auf Antrag der Mitte-Partei beim Traktandum zur Investitionsplanung. Für die nächste Investitionsplanung wurde der Gemeinderat per Antrag verpflichtet, Investitionen künftig mit einem Schätzwert aufzuführen, wenn die Kosten noch nicht genau beziffert werden können.
Dies schafft eine weitere potentielle Quelle von Missverständnissen und Ungenauigkeiten. Zudem können die öffentliche Meinung sowie der politische Diskurs zu Investitionsprojekten massgeblich durch diejenigen Personen beeinflusst werden, welche diese Schätzwerte festlegen. Der SVP und der linken Fraktion war das recht – FDP und GLP stimmten dagegen und nahmen den Entscheid zusammen mit dem Gemeinderat etwas konsterniert zur Kenntnis.
K17 und Areal Löwen
Im Folgenden überwies der Rat in erster Linie Präzisierungen und Gewichtungen. Beispielsweise wurden zugunsten der Priorisierung des Areals Löwen sowie der Aufwertung und Umgestaltung der Kantonsstrasse K17 Bemerkungen überwiesen.
Insbesondere das Thema Schulraumplanung sorgte für grosse Ernüchterung, ist deren Umsetzung doch erst vor wenigen Jahren umfassend lanciert und nun in weiten Teilen wieder abgeblasen worden. Auch bei der Zentrumsplanung gab es ähnliche Vorgänge: Vor einigen Jahren gross angekündigt und breit abgestützt, jetzt aber aufgrund der Planungsversäumnisse und den dadurch fehlenden Finanzen weitgehend vertagt. Der Unmut im Rat war gross, insbesondere allem und allen gegenüber, die sich im Gemeinderat in den letzten 30 Jahren mit Finanz- und Entwicklungsplanung befasst haben, respektive hätten befassen sollen.
Auch der Investitionsplan wurde schliesslich auf Antrag der Finanz- und Geschäftsprüfungskommission FGK unter Präsident Daniel Kilchmann (GLP) und der Haltung der Zentrumsparteien entsprechend neutral zur Kenntnis genommen.