«Gut gemeint» heisst nicht automatisch «gut gemacht». Der Rontaler Gleisweg wurde im Ebikoner Einwohnerrat deutlich versenkt. Den Grund dafür einzig bei Ebikons klammen Finanzen zu suchen, würde allerdings viel zu kurz greifen. Natürlich haben politische Kräfte, die im Velo ohnehin eher ein Spielzeug als ein Verkehrsmittel sehen, die finanzielle Situation als Feigenblatt dankbar angenommen.
Dabei geht unter: Wäre das Projekt wirklich überzeugend gewesen, hätte sich wohl auch in Ebikon eine Mehrheit dafür finden lassen.
Die Gespräche innerhalb der GLP Ebikon verliefen jedenfalls entlang dieser Dramaturgie: Am Anfang waren wir froh, dass dem Langsamverkehr endlich Bedeutung beigemessen wird. Je mehr Details zum Projekt bekannt wurden, umso mehr wich die Freude der Skepsis. Der Gleisweg war mit seinen 90-Grad-Spurwechseln, der mangelnden Verbindung nach Luzern und immer wieder anders gemischten Verkehrsmitteln eben nicht der angepriesene «Velo-Highway», den es für einen sicheren (E)-Veloverkehr heutzutage und in Zukunft braucht. Sowohl der praktische Nutzen als auch die Sicherheit wären nur geringfügig erhöht worden.
Unter dem Strich machen es sich die enttäuschten Planer und die vorbehaltlosen Supporter also zu einfach, wenn sie mangelnde Ebikoner Solidarität mit den anderen Rontaler Gemeinden beklagen. Das Projekt war schlicht nicht gut genug. Der noch junge Äbiker Einwohnerrat hat erneut Haltung und Reife bewiesen.
Der Entscheid markiert keine Absage an den Langsamverkehr, sondern die Rückkehr ans Reissbrett: Es muss nach wie vor eine Lösung her – spätestens, wenn die Kantonsstrasse K17 in einigen Jahren ihre längst fällige Überarbeitung erfahren soll.
Kilian Ebert, Präsident GLP Ebikon